Geocaching als Pilotprojekt des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Am Samstag, dem 27. Oktober 2012 haben 12 Jugendliche der Jugendfeuerwehren Grebenstein und Schachten am Pilotprojekt „History-Caching“ des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf dem Gelände der Burg Ludwigstein in Witzenhausen teilgenommen.
Auf die 1961 eröffnete Kriegsgräberstätte Ludwigstein wurden 1960 294 Kriegstote aus den Kreisen Fulda, Ziegenhain, Witzenhausen, Melsungen, Kassel und Rotenburg an der Fulda umgebettet. Auf der Kriegsgräberstätte sind Soldaten der deutschen Wehrmacht, neben Angehörigen der Waffen-SS und Zivilisten begraben worden, die Mehrheit der dort Bestatteten sind jedoch ausländische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter.
Geocaching ist eine moderne Art der Schnitzeljagd: Ausgerüstet mit GPS-Geräten machten sich die Kinder anhand von Koordinaten auf die Suche nach den sogenannten Caches. Jedes Caches wurde mit einer Kurzbiographie einer Person, sowie mit weiterem Anschauungsmaterial, wie z.B. einem Stahlhelm, einem Löffel, einem „Gelber Stern“, oder einer Erkennungsmarke von Soldaten ausgestattet. Im Zusammenspiel von Anschauungsmaterial und der Kurzbiographie wurde dem Feuerwehrnachwuchs jeweils exemplarisch ein Aspekt des NS-Regimes verdeutlicht.
Nach der Suche der Caches und der Erarbeitung der Einzelbiographien begaben sie sich auf Spurensuche auf der Kriegsgräberstätte Ludwigstein, um die verschiedenen Sachverhalte, Themen und Einzelbiographien zusammenzutragen. So konnte ein komplexes und differenziertes Bild der regionalen Geschichte während der NS-Staates und des Zweiten Weltkriegs vermittelt werden.
Aus Sicht der Jugendwarte eignet sich das Geocaching sehr gut, um den Jugendlichen etwas über die deutsche Geschichte näher zu bringen, auch im Hinblick auf die jährliche Sammelwoche für die Kriegsgräberfürsorge, an der sich die Jugendfeuerwehren aus Grebenstein schon seit vielen Jahren – so auch wieder in diesem Jahr in den Wochen vom 27.10.- 25.11. - beteiligen.
Für die Teilnehmer war diese Aktion ein großer Spass und auch der Lerneffekt kam nicht zu kurz. Besonders gut hat den Teilnehmern gefallen, dass es einen regionalen Bezug gab und sie sich so viel einfacher mit der Geschichte auseinandersetzen können. Auch der kräftige Schneefall, mit dem Ende Oktober niemand gerechnet hatte, tat dem Spass keinen Abbruch, sondern machte den Tag zu einem besonderen Erlebnis.
Was sagt diese Marke über den Toten aus?!
Gemeinsam werden die Ergebnisse notiert.
Mit den GPS-Geräten ans Ziel: Felix Böhm, Daniel Jordan und Devin Sen haben es geschafft!
Der Schnee hat alle Spuren verwischt, sodass es gar nicht so leicht war, die Caches zu finden.